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MANNHEIM

Kunsthalle Mannheim

Friedrichsplatz 4 | 68165 Mannheim
Tel.: +49 (0)621 - 293-64 52/30
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Öffentliche Führungen:
11.09., 16.00 Uhr / 14.09., 18.00 Uhr (Eintritt frei!) / 18.09., 11.15 Uhr / 25.09., 16.00 Uhr / 02.10., 16.00 Uhr / 03.10., 16.00 Uhr / 09.10., 11.15 Uhr / 16.10., 11.15 Uhr / 23.10., 11.15 Uhr / 30.10., 16.00 Uhr / 01.11., 11.15 Uhr / 06.11., 16.00 Uhr

ROLLE UND RITUAL
Rituale sind wesentliche Aktionsarten, die menschliche Kultur, Spiritualität und Sozialität erschaffen und erhalten. Bei ihnen handelt es sich sowohl um geschichtlich überlieferte als auch um neu erfundene kollektive Aktionen, die einer allgemein bekannten Dramaturgie gemäß ablaufen und häufig von einer leitenden Person "dirigiert" werden. Rituale ermöglichen Menschen das Erleben , das Teilnehmen und das Deuten gemeinschaftlicher Ereignisse – seien sie nun feierlich oder schockierend –, sie bekräftigen das Gefühl einer kollektiven Erfahrung und erzeugen in einigen Fällen sogar Bewusstsein.

Das Thema Rolle und Ritual wird durch künstlerische und anthropozentrische "Fallstudien" von Ritualkulturen und Rollenspielen präsentiert, die lokalspezifisch sind, zugleich aber einem postkolonialen, globalen Kontext angehören.

Diese Ausstellung zeigt Dokumentationen von Ritualen und stellt dabei sowohl ihre äußere Erscheinung in den Mittelpunkt wie auch die sozialen Rollen und Codes, die in ihnen offenbar werden. Hierbei spiegelt sich auch die Rolle des Künstlers als Forscher – als "einsamer Jäger" auf der Suche nach bestimmten Situationen und Bildern –, der die Kulturen und Völker beobachtet.

Kunsthalle Mannheim
 

ZEPHYR Raum für Fotografie der Reiss-Engelhorn-Museen

C 4.9 | 68159 Mannheim
Tel.: +49 (0)621 - 293 21 20
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Öffentliche Führungen:
Führungen mit dem Festivalteam
15.09., 17.00 Uhr / 23.09., 17.00 Uhr / 03.11., 17.00 Uhr

AFFEKT UND WIRKUNG VON POLITIK
Welche Auswirkungen hat Politik auf jeden Einzelnen von uns? Wie berühren die von Politikern getroffenen (oder nicht getroffenen) Entscheidungen unser Leben ganz real und konkret? Was sind die Folgen politischer Praxis oder politischen Missbrauchs?

Diese Ausstellung richtet ihr Augenmerk auf die fühlbaren Auswirkungen der Politik und die Reaktionen darauf. Sie wird zeigen, wie Politik sich physisch auf den Menschen, seine Umgebung und auf gemeinschaftliche Orte auswirken kann. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf dem Vermächtnis des Kolonialismus und der Großmächte liegen, auf den politischen Umbrüchen der Gegenwart und ihren Nachwirkungen wie auch auf den wirtschaftlichen Verflechtungen des Westens und der in den Entwicklungsländern entstehenden Wirtschaftsmächte.

Da uns die meisten Informationen über Politik von den Medien vermittelt werden, erreichen sie uns aus einer gefühllosen Distanz. Dieses Festivalsegment hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, wieder auf das Vermögen der Fotografie zu verweisen, Emotionen und Mitgefühl zu Ereignissen hervorzurufen, die sich häufig „in sicherer Entfernung von zu Hause“ abzuspielen scheinen – und auch auf die Fähigkeit dieses Mediums, zu informieren und grundlegendes Wissen zu erzeugen, das im öffentlichen Diskurs der Mainstream-Medien häufig verlorengeht.

Kuratoren: Katerina Gregos und Solvej Helweg Ovesen

ZEPHYR | Raum für Fotografie der Reiss-Engelhorn-Museen
 

Alter Meßplatz

68169 Mannheim
AUSSENPROJEKT VON BEAT STREULI (SCHWEIZ, 1957)
Die fotografische Installation auf dem Alten Messplatz ist eine Arbeit des Schweizer Künstlers Beat Streuli, der diese in Kooperation mit dem 4. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg für die Stadt Mannheim entwickelte. Für das Projekt 'Alter Messplatz Mannheim 07-11', 2011 fotografierte Beat Streuli im Juli in Mannheim; insbesondere auch hier auf dem Alten Messplatz selbst.

Beat Streuli wurde international für seinen unverwechselbaren Stil in der Streetphotography und seine urbanen Porträts von anonymen Passanten bekannt, die er über die Jahre in den Großstädten der Welt, von Sydney und Tokyo über Athen und London bis New York fotografiert hat. Seine Fotografien lassen ethnische oder kulturelle Hintergründe und Differenzen der Passanten zugunsten einer phänomenologischen Betrachtung ihrer beiläufigen Handlungen und Körpergesten in den Hintergrund treten. Die Wiederholung menschlicher Formen entwickelt sich zu einer meditativen Befragung einer Conditio humana.

Die Präsentation auf großformatigen Plakatwänden bricht den musealen Ausstellungskontext des Fotofestivals auf und bringt die Fotos an den Ort ihrer Entstehung zurück. Die Passanten werden mit einem Darstellungsformat konfrontiert, das sie aus der Werbung kennen   und gleichzeitig sind diese Porträts irritierend anders, denn hier wird kein Produkt beworben. Damit ergänzt Streuli das Ausstellungskonzept und seinen humanistischen, anthropologischen Fokus um die Frage nach der Verortung des Menschen in einer konsumorientierten Gesellschaft.

Beat Streuli Arbeitsmaterial 'Alter Messplatz Mannheim 07-11', 2011 Courtesy der Künstler und Galerie Eva Presenhuber, Zürich
 

LUDWIGSHAFEN

Wilhelm-Hack-Museum

Berliner Strasse 23 | 67059 Ludwigshafen
Tel.: +49 (0)621 - 504 30 45
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Öffentliche Führungen:
jeden Sonntag, 15.00 Uhr

ÖKOLOGISCHE KREISLÄUFE
Dieses Segment des Fotofestivals soll das Verhältnis des Menschen zu seiner natürlichen Umgebung erkunden – ein Verhältnis, das sich im Laufe der Zeit ständig veränderte und immer kritischer wurde. Die Eingriffe des Menschen in Natur und natürliche Ressourcen haben die ökologischen Kreisläufe durch Ausbeutung, Umverteilung und Konsum weltweit beeinträchtigt.

Das schmelzende Eis der Polkappen verändert die arktische Landschaft unwiderruflich; Öl, Kohle und Gas werden rasend schnell gefördert und konsumiert, während wir die Auswirkungen auf die Umwelt noch immer leugnen; überall auf unserem Planeten wachsen die Städte explosionsartig an und dehnen sich aus wie schnellwüchsige Wälder. All dies sind Symptome für eine beunruhigende Erkrankung der Umwelt. Die Landschaftsfotografien in der Ausstellung Ökologische Kreisläufe schaffen ein visuelles Bewusstsein für die Auswirkungen der unkontrollierten menschlichen Eingriffe in die Natur und ihre Ressourcen, den Teufelskreis von Produktion und Konsum und signalisieren zugleich die Tendenz zu einem neuen ökologischen Bewusstsein und einer neuen ökologischen Verantwortlichkeit, der wir im 21. Jahrhundert gegenüberstehen.

Wilhelm Hack Museum
 

Kunstverein Ludwigshafen

Bismarckstrasse 44-48 | 67549 Ludwigshafen
Tel.: +49 (0)621 - 528055
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Öffentliche Führungen:
jeden Sonntag, 14.00 Uhr

DAS ALLTÄGLICHE LEBEN
Dieses Unterthema erzählt von der fotografischen Erkundung des alltäglichen Lebens – seiner Organisation, Durchführung und „Personalisierung“ und damit von allen Aufgaben, die Menschen bewältigen müssen. Inspiriert wurde es durch das Buch L’invention du quotidien (deutsch Die Kunst des Handelns) des Soziologen Michel de Certeau, der untersuchte, wie Menschen ihre Kultur individualisieren und Dinge verändern oder modifizieren, um sie sich "anzueignen". Wie durchleben wir die tagtäglichen Handlungen, Notwendigkeiten und Routinen? Wie ersinnen wir Strategien, mit denen wir den Alltag bewältigen?
Kunstverein Ludwigshafen
 

HEIDELBERG

Heidelberger Kunstverein

Hauptstrasse 97 | 69177 Heidelberg
Tel.: +49 (0)6221 - 184086
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Öffentliche Führungen:
18.09., 15.00 Uhr / 30.10., 15.00 Uhr

LEBENSKREISLÄUFE
Ein Lebenskreislauf bezeichnet eine Daseinskurve, zu der auch Geburt und Tod gehören und die Lebensbahn eines einzelnen Wesens zwischen diesen beiden Polen. Die Fotografien der Ausstellung Lebenskreisläufe erfassen und durchdringen die existenziellen, biografisch wesentlichen Momente, die unsere persönliche Erfahrung von der Welt beeinflussen und schließlich bestimmen; das große Glück und das schmerzliche Leid in unserem Leben. An diesem Ausstellungsort werden die klassischen, symbolhaften Erscheinungsformen für die Bewegung des Lebens von dem einen Zustand zum anderen – die sogenannten Übergangsrituale wie Hochzeitszeremonien oder Begräbnisse – in den Mittelpunkt gestellt. Zugleich ermöglicht die Präsentation Einblick in die unterschiedlichen Umstände, in denen sich Menschen in verschiedenen Lebensphasen finden, und erforscht, wie diese als fotografische Zeugnisse erscheinen: vom Familienalbum des Amateurfotografen über die Stilllebenfotografie bis zum sorgsam inszenierten und beziehungsreichen Porträt.
Heidelberger Kunstverein
 

Sammlung Prinzhorn

Voßstrasse 2 | 69115 Heidelberg
Fon: +49 (0)6221 - 56 4492
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Öffentliche Führungen:
jeden Sonntag 14.00 Uhr und Mittwoch 18.00 Uhr

Einzelausstellung ROGER BALLEN
Roger Ballens Ausgangspunkt für seine Arbeit ist soziologischer und anthropologischer Art und rückt die Entrechteten, Marginalisierten sowie das Abseitige in den Fokus. Seine Motive sind in düsteren, schäbigen häuslichen Umgebungen inszeniert und resultieren in kraftvollen, aufwühlenden und verstörenden Bildern, die über Voyeurismus hinausgehen und sich in den Bereich der Affekte vorwagen. Seine Serie Outland (1987–2000) zeigt das Leben der entlegenen und armen, weißen Bevölkerung auf dem Land, die mit dem Ende der Apartheid jegliche Privilegien verlor und viele von den Menschen in einer Art Schockstarre zurückließ. Die Bilder von Shadow Chamber (2001–2004) aus dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts zeigen entfremdete, psychisch gestörte Menschen in schmuddeligen Räumen, zum Teil gemeinsam mit ihren Haustieren. Diese Fotografien erfassen mit großem Einfühlungsvermögen den Alltag von Menschen, die beinahe völlig außerhalb der Gesellschaft leben.
Sammlung Prinzhorn
 

halle02/Kunsthalle

Güteramtsstraße 2 | 69115 Heidelberg
Tel: +49 (0)6221 - 33 8 999-0
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Einzelausstellung TOBIAS ZIELONY
Auf Einladung der neu renovierten Kunsthalle Heidelberg, halle02, präsentiert der deutsche Fotograf und Künstler Tobias Zielony eine Einzelausstellung. Seit mehr als 10 Jahren beobachtet und dokumentiert Zielony das nächtliche Leben in den Vorstädten in Deutschland, Polen, Kanada, den USA, Frankreich und Italien. Seine Aufnahmen zeigen Jugendliche, wie sie sich an Tankstellen, Parkplätzen und verlassenen Wohnsiedlungen herumtreiben. Sowohl die Serie Quartiers Nord (2003) als auch die Serie Vele (2009–2010) widmen sich der bedrückenden Architektur und den harten sozialen Verhältnissen. Quartiers Nord besteht aus einer Serie mit 9 Fotografien über den Norden Marseilles, wo die Bevölkerung überwiegend algerisch ist oder aus anderen nordwestafrikanischen Ländern kommt. Die Serie Vele umfasst 17 Fotografien unterschiedlichen Formats über einen Sozialbaukomplex im Norden Neapels. Le Vele, der Name der Siedlung, bedeutet "Die Segel" und mutet optimistisch an, doch sie wurde noch vor der Fertigstellung von Familien der Mafia besetzt und ist heute zum Drogenumschlageplatz der Stadt geworden. Zielony hat die überdimensionierte, aber außergewöhnliche Architektur aus Beton und Metall nachts aufgenommen – mit ihren endlosen Korridoren und verstellten Aussichten ist sie zu einer visuellen Metapher für das soziale Leben des Anwesen geworden. Zielony zielt darauf ab, das Herz eines urbanen Ortes und seine Bedeutung für einen Jugendlichen einzufangen. Überall auf der Welt wird die lokale Jugendkultur von der globalen Kultur – Film, Mode, Drogen und Musik – inspiriert, die, als "Styles" adaptiert, dem Ausdruck der eigenen Identität dient. Und genau diese Aspekte kommen zum Vorschein, wenn die Jugend fotografiert wird.
halle02/Kunsthalle